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Sorbische Kultur

Das sor­bi­sche Welt­kul­tur­er­be ge­hört zu den drei stärks­ten, die ge­sam­te Lau­sitz ver­bin­den­den Fak­toren 

Mehr als ein Drit­tel (36 Pro­zent) der Lau­sit­ze­rin­nen und Lau­sit­zer se­hen im sor­bischen Welt­kul­tur­er­be ein die ge­sam­te Re­gi­on ver­bin­den­des Ele­ment. Da­mit gehört das sor­bi­sche Welt­kul­tur­er­be ne­ben dem Se­en­land (50 Pro­zent) und der Berg­bau­fol­ge­land­schaft (40 Pro­zent) zu den drei die ge­sam­te Lau­sitz am stärks­ten ver­bin­den­den Fak­to­ren. 


Auf dem vier­ten Rang der ver­bin­den­den Ele­men­te folgt die Lage als Grenz­regi­on (eben­falls 36 Pro­zent). Wei­te­re, al­ler­dings deut­lich we­ni­ger po­pu­lä­re Fak­to­ren sind aus Sicht der Be­völ­ke­rung tou­ris­ti­sche Rou­ten (bspw. Via Re­gia oder Rad­wege; 23 Pro­zent), die Gar­ten­städ­te Bries­ke und Lau­ta (19 Pro­zent) so­wie In­dus­triekul­tur-Stand­or­te (18 Pro­zent). 


Auch aus Sicht der Men­schen mit sor­bi­scher Her­kunft sind die Fak­to­ren auf den ers­ten drei Rang­plät­zen die stärks­ten, nur in ei­ner leicht ver­än­der­ten Rei­henfol­ge: Das Se­en­land bleibt auch aus sor­bi­scher Sicht das stärks­te ver­bin­den­de Element (57 Pro­zent), ge­folgt vom sor­bi­schen Welt­kul­tur­er­be (52 Pro­zent) und der Berg­bau­fol­ge­land­schaft (38 Pro­zent). 


(Der vorangegangene Ab­schnitt be­zieht sich auf 2021er Zah­len)


Darüber hinaus konnten wir 2022 feststellen, dass die sorbische Kultur für 59 Prozent der Lausitzerinnen und Lausitzer ein Alleinstellungsmerkmal für die Region darstellt. Zudem sagt jeder Zweite (49 Prozent), dass die zweisprachige Beschilderung im öffentlichen Raum in deutscher und sorbischer Sprache die Attraktivität der Lausitz steigert. 



Lau­sitz für Ur­laub und zum Woh­nen eher at­trak­tiv, für Ar­beit und als Un­ter­neh­mens­stand­ort we­ni­ger 

Wie be­reits 2021 ha­ben wir die Lau­sit­ze­rin­nen und Lau­sit­zer auch in 2022 ge­beten, ihre Re­gi­on zu cha­rak­te­ri­sie­ren. Je­weils etwa zwei Drit­tel se­hen in der Lau­sitz eine at­trak­ti­ve Ur­laubs­re­gi­on (2022: 69 Pro­zent; 2021: 70 Pro­zent) und eine at­trakti­ve Re­gi­on zum Woh­nen (2022: 62 Pro­zent; 2021: 60 Pro­zent). Etwa die Hälf­te der Ein­woh­ner nimmt die Lau­sitz als at­trak­ti­ve Kul­tur­re­gi­on wahr (2022: 53 Pro­zent; 2021: 49 Pro­zent). Le­dig­lich jede drit­te Lau­sit­ze­rin bzw. je­der drit­te Lau­sit­zer sieht die Lau­sitz als at­trak­ti­ven Un­ter­neh­mens­stand­ort (2022: 35 Pro­zent; 2021: 31 Prozent), als at­trak­ti­ven Wis­sen­schafts­stand­ort (2022: 33 Pro­zent; 2021: 34 Pro­zent) bzw. als at­trak­ti­ve Re­gi­on zum Ar­bei­ten (2022: 33 Pro­zent; 2021: 32 Pro­zent). 


Lau­sitz aus Sicht der Be­völ­ke­rung mit sor­bi­scher Her­kunft at­trak­ti­ver 

Zwar se­hen auch die Men­schen mit sor­bi­scher Her­kunft die Lau­sitz in ers­ter Li­nie als eine für Ur­laub und zum Woh­nen at­trak­ti­ve Re­gi­on und erst in zwei­ter In­stanz als at­trak­ti­ven Un­ter­neh­mens­stand­ort bzw. at­trak­ti­ve Re­gi­on zum Ar­bei­ten. Aber der An­teil der­je­ni­gen, die das so se­hen, liegt durch­ge­hend über de­nen der Lau­sitzer Be­völ­ke­rung ins­ge­samt. So mei­nen 77 Pro­zent der Men­schen mit sor­bi­scher Her­kunft, dass die Lau­sitz eine at­trak­ti­ve Ur­laubs­re­gi­on ist (zum Ver­gleich Lau­sitz ge­samt: 69 Pro­zent), und 72 Pro­zent se­hen in der Lau­sitz eine at­trak­ti­ve Re­gi­on zum Woh­nen (Lau­sitz ge­samt: 62 Pro­zent). 49 Pro­zent der Men­schen mit sor­bi­scher Her­kunft se­hen in der Lau­sitz ei­nen at­trak­ti­ven Un­ter­neh­mens­stand­ort (zum Vergleich Lau­sitz ge­samt: 35 Pro­zent), und 46 Pro­zent eine at­trak­ti­ve Re­gi­on zum Arbei­ten (Lau­sitz ge­samt: 33 Pro­zent).

Bin­dung an die Re­gi­on 

2022 sa­gen zwei von drei Lau­sit­zern, dass sie die Lau­sitz lie­ben (65 Pro­zent). 2021 wa­ren es fast eben­so vie­le (64 Pro­zent). Beim Stolz sieht es ähn­lich aus: Wa­ren 2021 57 Pro­zent stolz dar­auf, Lau­sit­ze­rin bzw. Lau­sit­zer zu sein, sind es 2022 61 Pro­zent. Etwa die Hälf­te der Lau­sit­ze­rin­nen und Lau­sit­zer (52 Pro­zent) se­hen den meis­ten Nut­zen dar­in, wei­ter­hin in der Lau­sitz zu le­ben (2021: 51 Pro­zent). Vier von zehn Ein­woh­nern der Lau­sitz füh­len sich der Lau­sitz ver­pflich­tet (41 Pro­zent; 2021: 40 Pro­zent) oder wür­den sich "ir­gend­wie schul­dig füh­len", wenn sie die Lau­sitz verlie­ßen (38 Pro­zent; 2021: 34 Pro­zent).  


Bin­dung an die Lau­sitz un­ter Ein­woh­nern mit sor­bischer Her­kunft deut­lich hö­her

Im Jahr 2022 ha­ben wir zu­sätz­lich zu ei­ner re­prä­sen­ta­ti­ven Be­fra­gung in der gesam­ten Lau­sitz ei­nen be­son­de­ren Schwer­punkt der Be­fra­gung mit Blick auf die sor­bi­sche Be­völ­ke­rung der Lau­sitz ge­legt. Bei der Bin­dung an die Re­gi­on zei­gen sich be­reits die ers­ten deut­li­chen Un­ter­schie­de. Men­schen mit sor­bi­scher Her­kunft füh­len sich teil­wei­se deut­lich stär­ker an die Lau­sitz ge­bun­den als der Durch­schnitt der Lau­sit­zer Be­völ­ke­rung. Vier von fünf Lau­sit­ze­rin­nen oder Lau­sit­zern mit sor­bischer Her­kunft lie­ben die Lau­sitz (81 Pro­zent; zum Ver­gleich Lau­sitz ge­samt: 65 Pro­zent) und sind stolz dar­auf, Lau­sit­zer bzw. Lau­sit­ze­rin zu sein (78 Pro­zent; zum Ver­gleich Lau­sitz ge­samt: 61 Pro­zent). Zwei von drei Per­so­nen sor­bi­scher Her­kunft se­hen den meis­ten Nut­zen, wenn sie wei­ter­hin in der Lau­sitz le­ben (66 Pro­zent; zum Ver­gleich Lau­sitz ge­samt: 52 Pro­zent), und je­weils etwa die Hälf­te meint, sich der Lau­sitz ver­pflich­tet zu füh­len (55 Pro­zent; zum Ver­gleich Lau­sitz ge­samt: 41 Prozent) oder sich "ir­gend­wie schul­dig" zu füh­len, wenn sie die Lau­sitz ver­las­sen würden (48 Pro­zent; zum Ver­gleich Lau­sitz ge­samt: 38 Pro­zent).


Weg­zugs­be­reit­schaft 

Über alle Grup­pen be­trach­tet hat sich die Weg­zugs­be­reit­schaft der Lau­sit­ze­rin­nen und Lau­sit­zer im Ver­gleich zu 2021 kaum ver­än­dert. 2022 ge­ben, wie schon 2021, 10 Pro­zent der Be­völ­ke­rung an, in den kom­men­den bei­den Jah­ren aus der Lau­sitz weg­zie­hen zu wol­len. Nach Al­ters­grup­pen ge­ord­net liegt der An­teil der Weg­zugsori­en­tier­ten un­ter den 16-29 Jäh­ri­gen mit je­weils 45 Pro­zent in 2021 und 2022 gleich­blei­bend hoch. Bei den 30-39 Jäh­ri­gen ist der An­teil der Weg­zugs­be­rei­ten im Jah­res­ver­gleich von 12 auf 9 Pro­zent leicht zu­rück­ge­gan­gen, wäh­rend er sich bei den 40-49 Jäh­ri­gen von 6 auf 13 Pro­zent er­höht hat. Bei den über 50 Jäh­ri­gen bleibt er mit 4 Pro­zent gleich.


Um die Weg­zugs­be­reit­schaft bes­ser zu ver­ste­hen, ha­ben wir in die­sem Jahr auch nach Grün­den und An­läs­sen bzw. Aus­lö­sern für den Weg­zug ge­fragt so­wie zu­sätz­lich zu der re­prä­sen­ta­ti­ven Be­fra­gung für die Lau­sitz eine eben­falls re­prä­senta­ti­ve Be­fra­gung im ge­sam­ten Bun­des­ge­biet durch­ge­führt.


Grün­de für den Weg­zug 

Un­ter den drei am häu­figs­ten ge­nann­ten Grün­den für den Weg­zug ha­ben wir zwei er­war­tet: at­trak­ti­ve Löh­ne (60 Pro­zent) und gute In­fra­struk­tur (59 Pro­zent). Der dritte und gleich­zei­tig am häu­figs­ten ge­nann­te Grund hat uns über­rascht: In­ter­es­san­te Men­schen ken­nen­zu­ler­nen ist für im­mer­hin 63 Pro­zent ein Grund, der Lau­sitz den Rü­cken zu keh­ren. 


Hier die TOP 5 Weg­zugs­grün­de über alle Al­ters­grup­pen be­trach­tet:

  • - in­ter­es­san­te Men­schen ken­nen­ler­nen (63 Pro­zent) 
    - at­trak­ti­ver Lohn (60 Pro­zent) 
    - gute Ver­kehrs­in­fra­struk­tur (59 Pro­zent) 
    - viel­fäl­ti­ge Frei­zeit­an­ge­bo­te (53 Pro­zent) 
    - at­trak­ti­ver Ar­beit­ge­ber (53 Pro­zent)


An­läs­se/Aus­lö­ser für den Weg­zug 

Die Lis­te der Aus­lö­ser, die wir ab­ge­fragt ha­ben, ist lang, aber die Ant­wor­ten machen deut­lich, dass es sich vor al­lem um vier An­läs­se han­delt, durch die Men­schen zum Weg­zug be­wegt wer­den: 


1. at­trak­ti­ves Job­an­ge­bot am Ziel­ort (36 Pro­zent) 

2. Hei­rat/Part­ner­schaft (24 Pro­zent) 

3. at­trak­ti­ves Woh­nungs-/Im­mo­bi­li­en­an­ge­bot am Ziel­ort (23 Pro­zent) 

4. Be­en­di­gung des Jobs durch Be­fris­tung oder Kün­di­gung (23 Pro­zent) 


Mit ei­ni­gem Ab­stand (Nen­nun­gen je­weils um die 10 Pro­zent) wer­den noch der Weg­zug von Freun­den, die Ge­burt ei­nes Kin­des und die Be­en­di­gung der Aus­bildung ge­nannt. Wäh­rend der drit­te der oben ge­nann­ten Grün­de nach un­se­rem Da­für­hal­ten etwas her­aus­sticht, weil die Re­gi­on ei­gent­lich eher da­für be­kannt ist, noch über Immo­bi­li­en­an­ge­bo­te zu er­schwing­li­chen Prei­sen zu ver­fü­gen, sind die an­de­ren drei Grün­de plau­si­bel. Frei­lich liegt es nahe, für eine Part­ner­schaft um­zu­zie­hen. Gleichzei­tig scheint es nach wie vor so zu sein, dass es in der Lau­sitz aus Sicht der hier leben­den Men­schen zu we­nig at­trak­ti­ve Jobs gibt. 

Fa­mi­li­en­be­zo­ge­ne Weg­zugs­an­läs­se für Men­schen mit sor­bi­scher Her­kunft wich­ti­ger als job­be­zo­ge­ne An­läs­se 

Die An­läs­se für ei­nen Weg­zug un­ter­schei­den sich deut­lich zwi­schen der Lau­sit­zer Be­völ­ke­rung ins­ge­samt und den Men­schen mit sor­bi­scher Her­kunft. 

Die Top 4 der An­läs­se zum Weg­zug aus der Lau­sitz aus Sicht der Men­schen mit sor­bi­scher Her­kunft: 


1. Weg­zug von Freun­den (50 Pro­zent; Lau­sitz ge­samt: 12 Pro­zent und damit auf dem sechs­ten Rang der An­läs­se) 

2. Ge­burt ei­nes Kin­des (37 Pro­zent; Lau­sitz ge­samt: 10 Pro­zent und da­mit auf dem sieb­ten Rang der An­läs­se) 

3. Hei­rat/Part­ner­schaft (34 Pro­zent; Lau­sitz ge­samt: 24 Pro­zent und da­mit auf dem zwei­ten Rang der An­läs­se) 

4. at­trak­ti­ves Job­an­ge­bot am Ziel­ort (28 Pro­zent; Lau­sitz ge­samt: 36 Prozent und da­mit auf dem ers­ten Rang der An­läs­se) 


Da­mit spie­len in der Lau­sitz ins­ge­samt job­be­zo­ge­ne An­läs­se eine stär­ke­re Rol­le beim Weg­zug, wäh­rend un­ter den Men­schen mit sor­bi­scher Her­kunft so­zia­le bzw. fa­mi­li­en­be­zo­ge­ne An­läs­se eine stär­ke­re Rol­le spie­len.

Rück­kehr­wunsch un­ter Men­schen sor­bi­scher Herkunft deut­lich aus­ge­präg­ter 

Der An­teil der nach ei­nem Auf­ent­halt in an­de­ren Re­gio­nen zu­rück­ge­kehr­ten Per­sonen be­trägt un­ter den Lau­sit­ze­rin­nen und Lau­sit­zern mit sor­bi­scher Her­kunft 23 Pro­zent. Da­mit liegt die­ser An­teil et­was hö­her als im Lau­sit­zer Durch­schnitt (17 Prozent). Bei der Weg­zugs­be­reit­schaft un­ter­schei­den sich die Men­schen sor­bi­scher Her­kunft nicht von der ge­sam­ten Ein­woh­ner­schaft der Lau­sitz (je­weils 10 Pro­zent), wohl aber beim Wunsch zu­rück­zu­keh­ren: Wäh­rend nur etwa 30 Pro­zent al­ler Lausit­ze­rin­nen und Lau­sit­zer, die in den kom­men­den bei­den Jah­ren weg­zie­hen wollen, spä­ter auch wie­der zu­rück­keh­ren wol­len, liegt die­ser An­teil un­ter den Menschen mit sor­bi­scher Her­kunft mit 58 Pro­zent etwa dop­pelt so hoch.  



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